Walkerin Saskia Feige feierte bei der Leichtathletik-EM in München den größten Erfolg ihrer Karriere.  Leipzig gewann Bronze über 20 km, es ist die zweite EM-Medaille für die deutschen Geher.     

Feige wurde im Regen in München Dritter hinter der Griechin Antigone Drisbiotis, die bereits über 35 km triumphiert hatte, die Polin Katarzyna Zdzieblo holte Silber. Der 25-Jährige lief eine Bestzeit von 1:29:25 Stunden.

Der Athlet vom SC DHfK Leipzig zeigte eine starke Leistung und lag lange vorne, musste aber rund drei Kilometer vor dem Ziel nach einer Attacke von Drisbiotis aufgeben. Drisbioti, die vier Tage zuvor zur Europameisterin über 35 km gekrönt worden war, absolvierte ihren Doppelsieg in 1:29:03.

Feige: „Auf Schritt und Tritt meinen Namen gehört“

Feige sagte der Sportschau: Es ist wirklich verrückt. Ich bin so glücklich. Danke an alle, die mich auf meinem Weg so sehr unterstützt haben. Meine Familie war da, Freunde waren da. Ein großes Dankeschön auch an mein Trainingsteam, die waren auch auf der Strecke und haben immer geschrien. Ich hörte jeden Meter meinen Namen, es war eine unglaubliche Atmosphäre. Der Regen? Das Wetter war gut, es gab gute Abkühlung von oben. Du brauchst nicht zu duschen.”

Wie schon bei der Weltmeisterschaft in Eugene (USA) holte der WM-Zweite Zdzieblo nach 1:29:20 Stunden erneut Silber. Feige war im Weltcup 15., von Corona geschwächt. Damit war der deutsche Meister der sechstbeste Europäer.

Leo Köpp unter den ersten Zehn

Überraschungskandidat Leo Köpp war zuvor bei der EM in der Münchner Innenstadt Neunter geworden. Der Berliner lag nur 18 Sekunden hinter dem großen Favoriten Olympiasieger Massimo Stano (Italien), der nur Achter wurde. Nach seinem ersten großen Wettkampf sagte der Jura-Student der „Sportschau“: „Ich bin extrem zufrieden. Ich hatte im nacholympischen Prüfungsjahr nur ein reduziertes Training, da kann man sich nur freuen.“ Die Stimmung hier in der Stadt Center war unglaublich.” Er hatte 2:25 Minuten Rückstand auf den neuen und alten Europameister.

Der Spanier Alvaro Martin verteidigte den EM-Titel. Silber ging an den Schweden Perseus Karlstrom, der mit einem Wikingerhelm die Ziellinie überquerte. Martíns Landsmann Diego Garcia Carrera holte Bronze. Karl Junghanss wurde 20. Nils Brembach musste die Partie nach drei Roten Karten und der anschließenden Sperre unter Tränen vorzeitig beenden.

Bereits zur Hälfte des Rennens hatte das deutsche Trio den Anschluss an die Spitze verloren. Brembach wurde wie Junghannß zunächst mit einer 2-Minuten-Strafe belegt und kurz darauf aus dem Rennen geworfen. „Das ist mir noch nie passiert. Es tut mir sehr leid“, sagte der sportliche Soldat. Christopher Linke (Potsdam) gewann am Dienstag Silber über 35 km.