Nach dem Sturm in Kärnten und der Steiermark mit fünf Toten und verheerenden Katastrophen ging es am Freitag ähnlich weiter. Diesmal war es intensiver Starkregen, der in Vorarlberg zu schweren Überschwemmungen führte. Mehrere Rückhaltebecken mussten geflutet werden, ein Damm an einem Umspannwerk brach, mehrere Gemeinden standen komplett unter Wasser, aber die Blaulichtorganisationen waren im Dauereinsatz. Dammbruch! Sintflutartiger Regen verwüstet Österreich » In Bregenz fielen an nur einem Tag rund 200 Liter pro Quadratmeter – so viel wie normalerweise in einem ganzen Monat. Doch die letzten Wochen waren extrem trocken und der Boden konnte kein Wasser mehr aufnehmen. Und so wurde es schließlich zur eigentlichen Flutkatastrophe.

Extreme Regenfälle bedrohen Wien

In Wien regnete es im gesamten Juli nur 26 Liter pro Quadratmeter. Entsprechend trocken ist der Boden, unzählige Wiesen sind vertrocknet und die Donauinsel ist teilweise steppenartig. Dass es bald wieder regnen soll, hat allerdings einen bitteren Beigeschmack. Denn am Samstagnachmittag blickten viele Wienerinnen und Wiener verunsichert auf ihre Handys und die Wetterdienstseiten. Für die Hauptstadt wurde gerade Alarmstufe Rot ausgegeben. Von Sonntagabend (4:00 Uhr) bis Montagabend (23:00 Uhr) warnt das UBIMET Weather Concept Center vor „starkem Starkregen“, der teilweise Gewitter auslösen kann. In der Hauptstadt gilt die Alarmstufe Rot.

Viermal mehr als im ganzen Juli

„Bis Montagnacht werden es insgesamt 70 bis 100 Liter pro Quadratmeter sein“, sagt zum Beispiel UBIMET. In nur 24 Stunden wird es also drei- bis viermal mehr regnen als im Juli. “Die Hochwassergefahr ist deutlich erhöht.” Gleiches gilt für den Raum Wiener Neustadt. „Ab Samstagnacht wird es in Ihrer Nähe heftig regnen, teilweise mit Gewittern. Bis Montagnacht sind es insgesamt 70 bis 100 Liter pro Quadratmeter. Die Hochwassergefahr ist deutlich erhöht.“ Es drohen großflächige Überschwemmungen in Bächen und kleinen Flüssen, Erdrutsche und Schlammlawinen sowie Schäden im Straßen- und Schienenverkehr sind möglich. Unterführungen können überfüllt sein und im Straßenverkehr ist mit erheblichen Sichtproblemen zu rechnen. Auch Keller und Straßen können überflutet werden.

Violette Warnstufe in Niederösterreich und im Burgenland

Noch härter dürfte es das Burgenland treffen. Hier wurde direkt eine violette Warnstufe ausgegeben. Es können bis zu 100 bis 150 Liter pro Quadratmeter regnen. Das wird eine echte Herausforderung für das allgemein eher trockene Land. UBIMET warnt vor vollständiger Stilllegung der Infrastruktur und Überschwemmungen. Die violette Warnung gilt auch für den südlichen Ortsteil Gänserndorf und den nördlichen Ortsteil Neusiedl am See. Empfohlene Schutzmaßnahmen:

  • Bringen Sie wertvolle oder empfindliche Gegenstände aus dem Keller an einen sicheren Ort, bevor der starke Regen einsetzt.
  • Bereiten Sie sich auf Verspätungen und Annullierungen von Bussen und Zügen vor.
  • Parken Sie Ihr Auto nicht in überschwemmungsgefährdeten Gebieten.
  • Beim Autofahren: Hochwassergefährdete Gebiete meiden. Seien Sie auf Umleitungen aufgrund von Straßensperrungen gefasst, fahren Sie vorsichtig und seien Sie auf mögliche Hindernisse auf der Straße vorbereitet (Rutschen, Geröll, Schlaglöcher usw.).
  • Fahren Sie niemals mit Ihrem Auto auf überfluteten Straßen.
  • Halten Sie bei Aquaplaninggefahr das Lenkrad fest und vermeiden Sie plötzliche Beschleunigungs- und Bremsmanöver.
  • Radio und/oder Fernseher einschalten und Hochwasserwarnungen beachten.
  • Halten Sie Dachrinnen und Gullys in Trockenzeiten so weit wie möglich frei von Blättern und Ästen.
  • Schalten Sie keine nassen Elektrogeräte ein. Wenn sie leuchten, berühren Sie sie nicht.
  • Wenn Häuser überflutet sind, schalten Sie den Strom ab.
  • Gehen Sie nicht in den Keller, wenn das Wasser schnell fließt, das Wasser wird schnell einen enormen Druck von außen auf die Fenster und Türen ausüben.
  • Halten Sie eine Taschenlampe bereit.
  • Informieren Sie sich nach Möglichkeit, ob es in Ihrer Nachbarschaft kranke oder pflegebedürftige Menschen gibt, die Pflege benötigen. Nav-Account leo Zeit 20.08.2022, 13:15| Bsp.: 20.08.2022, 13:26