Im Münchner Schlamm musste die Ostschweizerin den Französinnen Loana Lecomte und Pauline Ferrand-Prévot weichen, die an diesem Samstag nicht zu stoppen waren. Temporäre Probleme mit dem Verschlusssystem im Schuh waren für den Olympioniken nicht gerade ein Vorteil. Am Ende fehlten Neff 25 Sekunden auf Bronze und 3:33 Minuten auf den Sieg.

Cross Country München Ergebnis

Rahmen öffnen Rahmen schließen
  1. Loana Lecomte (FRA) 1:28:94 2. Pauline Ferrand-Prevot (FRA) +0:37 3. Anne Terpstra (NED) +3:08 4. Jolanda Neff (SUI) +3:33 6. Alessandra Keller (SUI) +5:07 7. Sheena Frey (SUI) +5:18 9. Linda Indergand (SUI) +5:40 15. Steffi Häberlin (SUI) +6:46 19. Nicole Koller (SUI) +8:49 30. Ramona Fortsini (SUI) +10:42

Alessandra Keller, Sina Frei und Linda Intergad trugen mit den Plätzen 6, 7 und 9 zu einem starken Ergebnis des Schweizer Teams bei. Während Frei das Rennen als Möglichkeit sah, ihre Position in Bezug auf die Weltmeisterschaft zu bestimmen, gewann die Schneeschuh-Keller hatte wohl eher nachgedacht. Ramona Forcini (30.) musste nach einem frühen Sturz einen ersten Platz abgeben.

Ferrand-Prévot und die widerspenstige Kette

Die beiden Fahrer aus Frankreich hatten vom Start weg die Führung übernommen und lagen bereits nach der ersten von 7 Runden 11 Sekunden vor ihren Verfolgern rund um Neff und Keller. Auch weil Neff nach einer eigenwilligen Linienwahl leicht nach oben gerutscht ist. Eine Runde später betrug der immer größer werdende Vorsprung der Franzosen bereits 28 Sekunden. Dadurch gelang es der 30-jährigen Ferrand-Prévot, ihre 7 Jahre jüngere Landsfrau zu überholen. Doch dann musste der dreimalige Weltmeister und zweifache Europameister den prekären Bedingungen Tribut zollen: Der Schlamm verursachte einen Defekt am Rad von Ferrand-Prévot. So dauerte es mehr als eine volle Minute, bis er die Kette wieder schloss. Lecomte ging mühelos durch und gab diese Führung nicht auf. Die erst 23-Jährige darf sich nun nicht nur Weltmeisterin, sondern auch Europameisterin nennen. Zudem gewann Lecomte im vergangenen Jahr den Gesamtweltcup. Die Schweizerinnen haben in wenigen Tagen die Chance, sich zu revanchieren: Ab dem 24. August stehen die Mountainbike-Weltmeisterschaften im französischen Les Gets auf dem Programm.

Wenn aus einem Bundesberater ein Regenschirm wird

Pünktlich zum Match hatte der Regen eingesetzt – was den Schweizern eigentlich gefiel. Schließlich wurde der Kurs technisch anspruchsvoller. Für Neff hatte das Regenwetter noch einen weiteren ehrenvollen Nebeneffekt: Bundesrätin Viola Amherd bestand darauf, Neffs Regenschirmpflicht zu übernehmen. Doch auch der VBS-Chef konnte für den 29-Jährigen nichts am „Leder“ ändern.