Nach den extremen Regenmengen am Freitag im Westen Österreichs ist nun auch im Osten des Landes ein Starkregenphänomen sichtbar. Das Höhentief und die Front, die am Freitag sehr starke Regenfälle in den Westen des Landes brachten, bewegen sich langsam nach Osten. Am Sonntag liegt das Tief über dem Balkan, die Front ruht östlich von Österreich und bleibt hier mehr oder weniger stationär. Entlang der Grenze zur nahezu stationären Luftmasse fällt aufgrund der noch instabilen und feucht-warmen Luftmasse immer wieder stärkerer Regen, teilweise mit vereinzelten Gewittern. Bis Mittwoch wird sich an dieser Konstellation aller Voraussicht nach wenig ändern, aber die Hochdruckwirkung wird ab Dienstagnacht vor allem in den oberen Schichten allmählich wieder zunehmen. Volle Transparenz: Hier ist die aktualisierte 48-Stunden-Niederschlagssumme bis Dienstag, 14 Uhr, gemäß den vier großen Wettermodellen – ECMWF, GFS, ICON, UBIMET-UCM.uwz.at

extreme Niederschläge

Am Samstag warnte das Unwetterzentrum UBIMET vor Starkregen in Wien zwischen 4 Uhr morgens. am Sonntag und am Montag um 23:00 Uhr gilt die rote Warnstufe. Zwischen Sonntagmorgen und Montagnacht (ca. 36 Stunden) sind insgesamt 70 bis 100 l/m² Regen zu erwarten, wobei insbesondere im Nordburgenland auch Mengen über 100 l/m² möglich sind. Bei zeitweise auftretenden Gewittern kann es jedoch in der gesamten Region innerhalb kurzer Zeit und insgesamt innerhalb von ca. 36 Stunden zu extremen Niederschlägen mit deutlich höheren Mengen von bis zu 150 l/m² kommen. Das wäre besonders fatal, denn in Wien hat es den ganzen Juli über nur 26 l/m² geregnet. Die im Osten des Landes zu erwartende Niederschlagsmenge beträgt etwa die Hälfte der Gesamtniederschlagsmenge, die sich in dieser Region im vorangegangenen (extrem trockenen) Jahr 2022 angesammelt hat. Ein Teil des Bodens ist hier vollständig ausgetrocknet, was das Regenwasser erschwert schnell weglaufen. . Unter anderem deshalb wurde die höchste Warnstufe (lila) ausgerufen.

Prognose korrigiert

Allerdings muss UBIMET nun seine Prognose anpassen, da die Vorhersagbarkeit bei Höhentiefs leider oft sehr gering ist. Die ersten heftigen Regenfälle und Unwetter erreichen Österreich erst am Sonntagnachmittag aus dem Osten. Sie werden sich dann in der Nacht zum Montag langsam nach Westen ausbreiten. Im Nordosten bleibt es bis Dienstag unruhig mit weiteren Schauern und Gewittern. „Bei diesem Situationswechsel hat sich der Veranstaltungsschwerpunkt deutlich nach Norden, also vom Nordburgenland/Marchfeld in Richtung Weinviertel verlagert“, so uwz.at. Generell werden vor allem im Burgenland und im Wiener Becken deutlich weniger Niederschläge beobachtet. Im Wald-, Wein- und Mostviertel werden dagegen höhere Mengen um 100 l/m² gegenüber der gestrigen Prognose erwartet. Für Wien, Wienerwald und Marchfeld haben sich die Mengen kaum verändert. Aufgrund der Konvektion ist lokal in sehr kurzer Zeit mit starken Niederschlägen zu rechnen. Mögliche Auswirkungen beachten: Gefahr von großflächigen Überschwemmungen entlang von Bächen und kleinen Flüssen. In tief liegenden Küstenabschnitten können Seen über die Ufer treten. Bei anhaltenden Niederschlägen steigt auch in größeren Flüssen die Hochwassergefahr. Mögliche Erdrutsche und Murgänge. Mögliche Schäden im Straßen- und Schienenverkehr. Unterführungen können überfüllt sein, es besteht ein hohes Risiko für Aquaplaning und die Sicht auf der Straße kann stark eingeschränkt sein. In hochwassergefährdeten Gebieten können Keller und Straßen überflutet werden. Anstieg des Grundwasserspiegels. Unbefestigte Wege können unpassierbar werden. Empfohlene Schutzmaßnahmen: Bringen Sie empfindliche Gegenstände aus dem Keller an einen sicheren Ort, bevor der starke Regen einsetzt. Seien Sie auf Bus- und Zugverspätungen vorbereitet. Parken Sie Ihr Auto nicht in überschwemmungsgefährdeten Gebieten. Beim Autofahren: Seien Sie auf Umwege durch Straßensperren gefasst. Fahren Sie vorsichtig und seien Sie auf mögliche Hindernisse auf der Fahrbahn vorbereitet (Rutschen, Geröll, Schlaglöcher usw.). Bei Aquaplaninggefahr halten Sie das Lenkrad fest und vermeiden Sie starke Beschleunigungen und Bremsmanöver. Achten Sie auf Hochwasserwarnungen. In Trockenperioden Dachrinnen und Gullys möglichst frei von Laub und Ästen halten. Keine nassen Elektrogeräte einschalten. Wenn sie leuchten, berühren Sie sie nicht Nav-Account leo Zeit21.08.2022, 11:21| Bsp.: 21.08.2022, 11:33